Die häufigsten Einbrüche finden in den Wintermonaten statt. Es scheint so, dass Langfinger jedoch Saisonarbeiter sind. Aus der gegenwärtig vorliegenden Einbruchstatistik des Bundeskriminalamtes lässt sich das so ersehen und ist insofern nachgewiesen.Wer glaubt, dass Diebe ausschließlich zur Schlafenszeit zuschlagen hat sich getäuscht. Fast 1/4 der Einbrüche werden tagsüber verübt. Unglücklicherweise sind 3 von 5 Einbrüchen erfolgreich.
Die meisten der Einbruchsfälle bleiben folglich ungelöst. Die Aufklärungsrate beträgt unglücklicherweise Gottes hingegen 20%. Die Räuber steigen dabei in den häufigsten Fällen über das Fenster ein. Bei Einfamilienhäusern nehmen die Diebe meistens den leichteren Weg über den Balkon besser gesagt Terrasse.
In Deutschland wird laut einer Polizei-Statistik aus dem Jahre 2013, dass sogar alle 3,5 Minuten eingebrochen wird. Wenn man das aufs Jahr hochrechnet sind das 149500 Einbrüche in ganz Deutschland.
Die meisten Diebe kommen durchs Fenster
Mit Hilfe eines Schraubendrehers wird binnen weniger Sekunden das Fenster aufgebrochen. Des Öfteren wird auch die Fensterscheibe eingeschlagen. Das ist für einen geschulten Dieb häufig hingegen Alltag. Der bequemste Weg für Diebe ist somit oft das gekippte oder gar offenstehende Fenster.
Einbrecher wollen blitzschnell Beute machen außerdem ungesehen wieder verschwinden. Besitzt ein Fenster den nötigen Schutz gegen Einbruch und es dauert für die Einbrecher zu lange, lassen sie prompt davon ab und probieren es an einem anderen Objekt.
Wie schützen Sie Ihre Fenster?
80 Prozent aller Einbrüche wird durch das einfache Aufhebeln der Fenster getätigt und ist insofern die beliebteste Einbruchsmasche. Einbruchschutzfenster mit Pilzkopfzapfen unterbinden das. Diese Methode ist wohl sicher ebenso wie simpel, setzt im Gegensatz dazu voraus, dass besondere Beschläge eingebaut sind.
Das Aufhebeln der Beschläge wird durch sog. RC Beschläge (Resistant Class) erschwert. Wird der Einbruch erschwert und die Diebe gelangen auf keinen Fall nach wenigen Versuchen ins Haus, wird der Einbruch häufig unterbrochen. Wie gut dabei jener Schutz gegen Einbruch ist, richtet sich nach der Menge der Pilzkopfzapfen.
Schutz gegen Einbruch und deren Widerstandsklassen
Bei den WK-Klassen wird unterschieden wie lange ein Dieb braucht um ins Haus zu gelangen und was für ein Spezialwerkzeug er dazu gebraucht. Dies ist unter anderem in der DIN EN 1627 definiert.
Die WK-Klassen wurden einst mit WK abgekürzt. Allerdings verwendet man heutzutage den Begriff RC, der für Resistant Class steht. Im Zuge der Harmonisierung der deutschen Norm wurde der Begriff angepasst. WK-Fenster oder WK-Beschläge waren damals geläufig.
Die Prüfanforderung und die Bezeichnung hat sich im Zuge der Harmonisierung verändert.. So werden mittlerweile schwerere Prüf-Werkzeuge für den Prüfeinbruch verwendet.
Die unterschiedlichen Widerstandsklassen
RC 1 N: Es findet bei dieser Klasse nur eine statische bzw. dynamische Prüfung statt, ob das Fenster oder die Türe gegen Ausbruchsversuche wie das Herausreißen oder gegen ein Gegenspringen geschützt ist. Das Objekt muss dagegen einen gewissen Grundschutz haben.
RC 2 N: Dieses Sicherheitsfenster oder Sicherheitstüre bedarf keinem besonderen Sicherheitsglas. Eine Standardverglasung kommt hier zum Einsatz. Bei diesem Einbruchsversuch wird von einem Gelegenheitstäter ausgegangen. 3 Min beträgt bei jener Klasse die Widerstandszeit. Als Tatwerkzeug wird ein einfacher Schraubenzieher, eine Zange oder ein Keil eingesetzt.
RC 2: Bei jener Widerstandsklasse geht man gleichermaßen von einem Gelegenheitstäter aus, der innerhalb 3 Min nicht ins Haus kommen darf. Für selbige Widerstandsklasse gebraucht der Straftäter dieselben Tatwerkzeuge wie bei der Widerstandsklasse RC 2 N. Hier muss eine Fensterscheibe in Übereinstimmung mit DIN EN 356 verwendet werden.
RC 3: Die Widerstandszeit beträgt bei jener Klasse bereits 5 Minuten. Der Täter ist ein gewohnt vorgehender Dieb, der einen zusätzlichen Kuhfuß oder einen zweiten Schraubendreher verwendet.
RC 4: 10 Min lang muss das Bauteil dem Einbruchsversuch mit Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel sowie einer Akku-Bohrmaschine verkraften. Der Einbrecher ist ein erfahrener Täter.
RC 5: Die Widerstandsklasse muss einem Einbruchsversuch von 15 Minuten verkraften. Es kommen zusätzliche Elektrowerkzeuge wie z.B. Stichsäge, Gabelsäge oder ein Winkelschleifer mit einem max. Scheibendurchmesser von 125mm zum Einsatz. Ganze 15 Minuten muss das Bauteil dem Einbruch verkraften. Für den Einbruch verwendet der Täter Trennschleifer mit einem Scheibendurchmesser von 125mm, zusätzliche Elektrowerkzeuge wie z.B. Bohrmaschine, Stichsäge oder Säbelsäge.
RC 6: Bei jener Widerstandsklasse benötigt der Täter ganze 20 Min bis er ins Haus gelangt. Weitere schwere Elektrogeräte eingesetzt der professionelle Täter für seinen Einsatz. Es kommen Maschinen wie Winkelschleifer mit einem Scheibendurchmesser von 250mm, Säbel- oder Stichsäge sowie eine Bohrmaschine zum Einsatz. Die Fensterscheibe muss bei jener Widerstandsklasse eine besondere zusätzliche Klassifizierung im Sinne der Din EN 256 vorweisen. Das bedeutet dass die Verglasung den direkten Angriff währen der RC 6 Prüfung passieren muss.
Schutz gegen Einbruch mit der richtigen Verglasung
Wie bereits vorher beschrieben müssen bereits ab der RC 2 Widerstandsklassen eine Sicherheitsverglasung zum Einsatz kommen. Handelsübliche Isolierverglasungen haben keine einbruchhemmende Wirkung. Ebenso die oft verwendeten Drahtgläser sind allein ein Schutz gegen Verletzungen und sind kein Einbruchschutz.
Die Vorgaben für Sicherheitsgläser sind in der DIN EN 356 definiert. Hier die einzelnen Vorgaben:
- Durchwurfhemmung P 2 A – P 4 A
- Durchbruchhemmung P 6 B – P 8 B
- Durchschusshemmung BR 1 – BR 7 (alt DIN 52290-4)
- Durchwurfhemmung A 1 – A 3
- Durchbruchhemmung B 1 – B 3
- Durchschusshemmung C 1 – C 3
Hinweis: Mehrere einzelne Scheiben werden entweder durch reißfester Kunststofffolien oder Polycarbonat miteinander verklebt. Dadurch wird eine einbruchhemmende Wirkung erreicht. Das Einbrechen wird durch selbige Maßnahmen erschwert.
Auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen, wenn man die angriffhemmende Wirkung der Verglasung nutzen möchte.
Auch sprenghemmende Verglasungen sind erhältlich.
Die Din EN 356 gilt ebenfalls für Polycarbonat Vorsatzfenster. Sie sind auch unter dem Bezeichnung Macrolon oder Lexan allgemein bekannt. Vorsatzfenster sind lediglich in Verbindung mit einer stabilen Rahmenverbindung sinnvoll.